Juli 2024

Ethos und sgpk: Langfristige Partnerschaft, nachhaltige Wirkung

Um unseren Nachhaltigkeitszielen bei der Anlage der uns anvertrauten Vorsorgevermögen Nachdruck zu verleihen, verfolgen wir als institutionelle Anlegerin zwei effektive Strategien: die aktive Ausübung unserer Stimmrechte auf Aktionärsversammlungen und den direkten Dialog mit den Unternehmen, in die wir investiert sind. Unterstützt werden wir dabei von der Stiftung Ethos, der wir bereits seit 2014 als Mitglied angehören.

Unsere Versicherten vertrauen uns die Verwaltung ihres Vorsorgevermögens an. Dieser Leistungsauftrag bedeutet für uns verantwortungsbewusstes Handeln in Bezug auf Ertrag, Risiko und Nachhaltigkeit. Deshalb haben wir uns seit unserer Gründung im Jahr 2014 dem Ethos Engagement Pool (EEP) Schweiz angeschlossen. Die 185 Mitglieder verwalten ein Gesamtvermögen von 346 Milliarden Franken. Die Anlagestiftung Ethos setzt sich einerseits im Dialog mit Unternehmen für unsere Ziele ein und vertritt andererseits unsere Stimm- und Wahlrechte an den Generalversammlungen.

Die Stimme erheben: Aktionärsrechte als Chance und Pflicht

Die Ausübung der Aktionärsrechte ist ein zentrales Instrument nachhaltigen Anlegens. Sie erlaubt es uns, Einfluss auf die Führung von Unternehmen zu nehmen, in die wir investiert sind.

Als Pensionskasse sind wir vom Gesetz über die berufliche Vorsorge (BVG) und gemäss unserem Anlagereglement dazu angehalten, unsere Stimm- und Wahlrechte bei allen direkt gehaltenen kotierten Schweizer Aktiengesellschaften auszuüben. Dieser Pflicht kommen wir durch die Mitgliedschaft im EEP und die auf etablierten Richtlinien zur verantwortungsvollen Kapitalanlage beruhenden Empfehlungen von Ethos nach. Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP stellt seinen Mitgliedern zudem Standards für das Nachhaltigkeitsreporting zur Verfügung.

Seit Februar 2023 lassen wir uns auch bei den Top-300-Unternehmen des globalen Aktienindex MSCI World durch Ethos vertreten. Wir sind der Ansicht, dass Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit nicht an den Grenzen aufhören dürfen.

Der Mut, Nein zu sagen – so hat Ethos 2023 abgestimmt

In der Schweiz hat Ethos an 230 Generalversammlungen teilgenommen und bei allen 4'763 Anträgen abgestimmt. 26 Prozent der Anträge hat der Stimmrechtsvertreter abgelehnt, davon Nachhaltigkeitsberichte mit 60 Prozent, Vergütungsberichte mit 57 Prozent, Klimaberichte und -strategien mit 50 Prozent, Wahlen in den Verwaltungsrat mit 22 Prozent. International stimmte Ethos bei allen 3'390 Anträgen ab. Dabei hat Ethos ein Drittel der Anträge abgelehnt, Vergütungsberichte wies Ethos zu 92 Prozent, Revisionsberichte zu 73 Prozent und Wahlen in den Verwaltungsrat zu 27 Prozent ab.
Quelle: Ethos, Reportings zum Abstimmungsverhalten 2023

Engagement – mehr als ein Versprechen

Ziel des EEP Schweiz ist es, in einen wirkungsvollen, glaubwürdigen und dauerhaften Dialog mit den 150 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen zu treten, um sie für die Themen Umwelt, Sozialverantwortung und Good Governance (ESG: Environmental, Social and Corporate Governance) zu sensibilisieren. Der 2017 ins Leben gerufene EEP International ermöglicht uns dieses Engagement auch international. Ethos geht dabei Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen an, macht Verbesserungsvorschläge und überprüft Fortschritte. Die Nachhaltigkeitsdialoge finden über das ganze Jahr statt, zur Zeit der Generalversammlungen sind sie am intensivsten.

Angesprochen werden folgende Themen:
  1. Klimawandel
  2. Corporate Governance
  3. Arbeitsbedingungen und Einhaltung der Menschenrechte
  4. Nachhaltigkeitsberichterstattung
  5. Reaktives Engagement
«Dear Mr. Chairman» – Coca-Cola erhält Post von Ethos
Die Plastikverschmutzung belastet Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. 2023 lancierte der EEP International eine Engagement-Kampagne, um Konsumgüter-Unternehmen, die in erheblichem Umfang Kunststoffverpackungen verwenden, zur Bekämpfung von Plastikabfall und -verschmutzung zu motivieren. Auftakt dieser Engagement-Kampagne war ein entsprechender Brief an die Verwaltungsratspräsidenten von sechs internationalen Unternehmen – darunter The Coca-Cola Company.

Dialog-Themenschwerpunkte 2024 und Ausblick

Für den EEP Schweiz bleiben 2024 Klimawandel, Corporate Governance, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie eine standardisierte Umwelt- und Sozialberichterstattung die Themenschwerpunkte. Neu kommt die Förderung von Diversität und Lohngleichheit dazu. Ausserdem wurde das Thema «Natur und Biodiversität» eingeführt. Im EEP International bleiben die Schwerpunktthemen Klimawandel, Biodiversität, Menschen- und Arbeitnehmerrechte sowie Corporate Governance.
Bei der sgpk streben wir weiterhin einen dualen Ansatz an, der sowohl das Engagement als auch die Ausübung der Aktionärsrechte umfasst. Diese beiden Instrumente ergänzen und verstärken sich auf sinnvolle Weise. Unser Ziel ist es, Unternehmen durch Dialog zu einem verantwortungsbewusste(re)n Handeln zu motivieren. Trägt dieser Dialog keine Früchte, können wir unseren Forderungen über die Nutzung des Stimm- und Wahlrechts Gewicht verleihen.
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